Wie kann ich als Jugendlicher anfangen zu investieren?

Gastbeitrag Dividente

18. Oktober 2019

Wie kann ich als Jugendlicher anfangen zu investieren?

Wie kommt man dazu, sich als junger Mensch für ein sogenanntes Erwachsenenthema zu interessieren? Vielleicht kann ich dich mit meiner eigenen Geschichte insipirieren?
Von: Dividente

Wie kommt man dazu, sich als junger Mensch für ein sogenanntes Erwachsenenthema zu interessieren? Vielleicht kann ich dich mit meiner eigenen Geschichte insipirieren?

Mit knapp 10 Jahren schenkten mir meine Eltern das Hörbuch „Ein Hund namens Money“. Als ich dieses Hörbuch gehört habe, war ich Feuer und Flamme für dieses Thema. Kurzzeitig – wie das eben so ist mit 10 Jahren. Nach zwei Wochen waren Fußball und Formel 1 wieder  Mittelpunkt meines Lebens. 

Nach ein zwei Jahren kaufte ich mir meine erste Aktie (Commerzbank). Ich war total überzeugt von meiner ersten Aktie und hab nicht nach rechts und links geschaut. Am Ende stellte sich heraus, das dies ein Riesen-Fehler gewesen ist. Wie viele Leute habe auch ich mit meiner ersten Aktie einen Verlust eingefahren. Aber was viel wichtiger war:

Ich habe angefangen zu investieren.

Nach der Schnapsidee, Commerzbank zu kaufen, kaufte mir sukzessive mein Papa Aktien, von denen er überzeugt war. Diese machten auch einen guten Gewinn. Anfangs machte er das ganz alleine. Später bezog er mich mit ein. Und irgendwann wollte ich selbst mitentscheiden und dann ganz alleine entscheiden.

Mit 14 Jahren habe ich dann einen dritten Versuch gewagt. Ich suchte nach Unternehmen, die einen „verheißungsvollen“ Chart haben. Wenn ich zurückblicke, kann ich sagen, dass das ganz schön naiv war. Da sitzen zigtausende Menschen Tag für Tag an Computern, recherchieren weltweit und vor direkt Ort, sind sekundenaktuell mit den Wirtschaftsnachrichten immer am Puls der Zeit – und ich als 14jähriger wollte mir anmaßen, Aktien herauszufiltern, die eine außergewöhnliche Performance haben sollten. Ganz schön naiv.

Nun gut, wie man so schön sagt: Manchmal findet auch ein blindes Huhn ein Ei. Ich habe dann tatsächlich einige Aktien gefunden. Mein Papa hat die für mich gekauft. Natürlich habe ich mich dann intensiver mit diesen Aktien beschäftigt, ebenso mit den Branchen, mit Charttechnik und anderen Bewertungsmöglichkeiten, von denen ich bis dahin keine Ahnung gehabt hatte. 

In Gesprächen ist mir dann aufgefallen, dass fast keiner meiner Kumpels sich für das Thema interessierte. Viele konnten gar nicht sparen. Und die, die es konnten, wollten nicht oder ließen es ihre Eltern machen. Und von diesen Eltern waren die meisten negativ gegen Aktien eingestellt, hatten damit schon mal schlechte Erfahrungen gemacht oder kannten sich gar nicht aus. Von ETFs und anderen Anlageformen ganz zu schweigen.

Und dann kam der Tag der Tage. Wie immer fuhr ich nach der Schule auf meinem Fahrrad nach Hause. Und urplötzlich, wie ein Geistesblitz, schoss mir der Gedanke in den Kopf: 

ICH WILL EINE WEBSITE ÜBER FINANZEN!!! UNBEDINGT!!!

Das war die Initialzündung. Zuerst wollte ich abklären, ob das tatsächlich eine gute Idee sein könnte oder ob es eher ein Hirnfurz sei, der ebenso schnell wieder verschwinden würde wie er gekommen war.

Denn mir war natürlich bewusst, dass ich deutlich mehr über Finanzen und Anlagestrategien wissen musste als momentan. Also setzte mich  an meinen PC und ging den ganzen Aktien-Selector von Comdirect durch. Nach meinen damals noch nicht so ausgereiften Einschätzungskriterien kam ich auf insgesamt 90 Aktien, die ich für aussichtsreich hielt und beobachten wollte. Nach zwei Wochen bekam mein Papa von diesem Plan spitz und wollte die Aktien sehen. Er schaute sie sich an und war überrascht, dass diese tatsächlich auch seinen Kriterien standhielten.

Das bestärkte mich natürlich – auch wenn ich wusste, dass es noch ein weiter Weg sein würde. Im lauf der nächsten Monate beschäftigte ich mich fast nichts anderem mehr. Im nachhinein bin ich am meisten erstaunt darüber, dass meine Eltern mir diesen Freiraum gaben und mich nicht mehr zu schulischen Aufgaben drängten.

Den Rest der Geschichte spare ich mir – das Ergebnis kannst du ja an der Website und an den ganzen Entwicklungen bei Financial Youngsters aktuell verfolgen. Aber eines muss ich noch ergänzen: Solch ein großes Projekt kann nie einer alleine stemmen. Ohne meine Freunde Lukas und Florian – neu dazu gekommen ist jetzt Anna-Lena – hätte es Financial Youngsters nie gegeben. Wir haben uns gegenseitig ergänzt, stundenlang diskutiert, Ideen kreiert und wieder verworfen und geändert und realisiert. Tausende Stunden haben wir investiert. Gemeinsam. Um es kurz zu machen: Financial Youngsters ist ein Gemeinschaftsprojekt.

Also, du siehst: Ich hatte Glück. Neben dem Team bei Financial Youngsters war auch entscheidend, dass mein Papa mit dem Thema Finanzen und Anlage gut vertraut war und ist. Dies ist aber bei vielen Eltern nicht der Fall. 

Das heißt, da du selbst als Jugendlicher noch nicht geschäftsfähig bist und nicht mit Aktien handeln darfst, musst du deine Eltern davon überzeugen, in Aktien zu investieren. Wie kann das gehen?

  1. Es gibt den schönen Satz: „Was du nicht verinnerlicht hast, kannst du nicht veräußern.“ Das bedeutet, Wenn du nicht zu 100% überzeugt bist hast du keine Chance, deine Eltern zu überzeugen. Mit der Einstellung „Ach, ja, Aktien könnten auch ganz interessant sein.“ kannst du deine Eltern nicht überzeugen und sie können dein anliegen mit einem lapidaren Spruch ad acta legen.
  2. Zeige deinen Eltern Studien von erfahren Aktienhändlern. Spreche sie oft darauf an, dass das Geld arbeiten muss und nicht auf der Bank „verrotten“ soll. Zeig ihnen unterschiedliche Entwicklungen über die letzten Jahrzehnte. Grafiken dazu gibt es im Internet zuhauf. Alle zeigen deutlich auf, wie sinnvoll Anlagen in Aktien sind.
  3. Finde Beispiele. Normalerweise sind deine Eltern immer noch nicht überzeugt. Deswegen solltest du bei deinen Freunden, Bekannten und Verwandten fragen, wer in Aktien usw. investiert und ob er bereit wäre, von seinen Erfahrungen mit deinen Eltern zu berichten. und dir so Hilfe holen.
  4. Eigne dir eigens wissen an. Dann kannst du am besten mit deinen Eltern darüber diskutieren können. Vielleicht zeigst du ihr die Website von Financial Youngsters und sprichst mit ihnen über die Anregungen hier. Wir sind kein Bankberater – wir wollen dir nichts verkaufen. Es geht um dich. Um deine finanzielle Weichenstellung.

Wenn deine erste Investition nicht gut läuft und du eventuell Verlust machst, ist das überhaupt kein Grund, nicht mehr zu investieren. Es geht vielen Leuten so, dass die erste Investition ein Reinfall ist. Aus Rückschlägen lernt man.

Aber was soll ich als erstes kaufen?

Du solltest erst einmal Blue Chips kaufen. Das sind Spitzenwerte, die überall bekannt sind. Diese sind meist nicht so volatil, wie andere Aktien.

Fazit:

In unserem Alter ist eine Anlage in Aktien absolut notwendig. Überzeuge dich selbst davon, eigne dir Wissen an – und überzeuge dann deine Eltern. Erfahrungen sammelst du auf dem Weg. Wenn du mehr wissen willst, schau auf die Seite von Financial Youngsters oder schreib uns einfach an. 

Über den Autor:

Patrick Kirchberger Dividente Extrameile Unternehmertum

Dividente

Patrick Kirchberger hat mit „Dividente“ eine Marke aufgebaut, die auf allen sozialen Netzwerken vertreten ist und sich vor allem mit den Themen Börse, Buisness sowie Motivation beschäftigt. Aber auch Einblicke rundum sein Leben als Ehemann und Familienvater kommen nicht zu kurz, so dass Patrick uns mit „Dividente“ Einblicke in sein Leben gewährt. So motiviert er seine Followerschaft auch zum regelmäßigen Sport und einer gesunden Ernährung.

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